Motodrom Gelsenkirchen – Almaring

Motodrom Gelsenkirchen – Almaring

Die Rennsportfans kennen so klingende Namen wie: Hockenheimring, Nürburgring, Norisring, Lausitzring oder den Sachsenring. Aber wer weiß noch, dass es weiland mitten im Ruhrgebiet eine Rennstrecke gab?
Seit 1969 wurde auf dem Brachgelände der Kokerei Alma im Stadtteil Ückendorf das Motodrom Gelsenkirchen betrieben. Man kennt es auch unter dem Namen Almaring. Streckengründer war Anton Brenner, Präsident der RAG (Rheinländische Altwagen-Gemeinschaft). Gefahren wurden zunächst Altwagenrennen, später Autospeedwayrennen. Der 750 Meter lange Kurs war zu Beginn eine Schotterstrecke. 1977 wurde das Motodrom asphaltiert. Bis in die Mitte der 1980er Jahre wurden dort reine Autorennen ausgetragen. Doch es kam, wie es kommen musste…den Anwohnern war der Lärm der Motoren zu laut. Nach einigen Beschwerden musste der Rennbetrieb eingestellt werden. Anton Brenner verkaufte das Gelände. Seidem verfällt es. Viel Gras ist dort über die lokale Rennsporttradition gewachsen. Man geht durch die Almastraße, biegt an ihrem scheinbaren Ende links ab, passiert einen frisch erneuerten Schotterweg und steht plötzlich…im idyllischen Nichts eines Naturschutzgebiets. Und nur Eingeweihte wissen, dass die verwaiste Strecke hinter dem kleinen Erdwall liegt. Kämpft man sich durch das Dickicht, steht man mit einem Mal direkt auf der Piste.
Nein, Schumi, Vettel, Rosberg oder Bernd Schneider fuhren dort nicht. Es war der Rennsport für den kleinen Mann, der hunderte Fahrer und noch viel mehr Publikum regelmäßig anlockte. Und heute? Führen dort Leute ihre Hunde spazieren. Und alte Kempen, die noch als Fahrer über den Almaring drifteten, drehen zu Fuß ihre Runden, erzählen ihren Freunden, wie es damals gewesen ist.
Wie es heute dort aussieht, das habe ich mit meiner Kamera festgehalten. Bitte einsteigen, anschnallen und…mit mir eine Runde per pedes um das Motodrom Gelsenkirchen drehen!

Bis gleich…

André

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