Amantes, Amentes
ein Liebesgedicht
Die Literatur, sie ist geschrieben.
Ich atme offline allein;
Die Zigaretten, sie liegen gebrochen
Und bleich im gläsernen Schrein.
Und dein Schatten blutet pulsierend
Auf totenfahler Wand,
Wie Rahmen, die Nikotinbilder malen.
Deine Sanduhr silhouettiert vakant…
Und auf dem zerfurchten Laken,
Klebt, aus dem Flakon deiner Lust,
Masochistisch mich marternder Pesthauch;
Aphrodites süßbitt’rer Dust.
Und es winden sich sechs blonde Haare
Paroxystisch auf daunenem Grab.
Postkoitale Paralyse;
Jedes Haar ist ein Aronstab.
Und das Glas mit der Kontur deiner Lippen
in Purpur ist eine Monstranz;
Entweiht; Karikatur deiner Küsse;
Hephaistos lädt ein zum Tanz…
Topashell flammt deine Cutis;
Hauthungrig, fühlfiebrig; digital.
Topographische Anatomie meiner Sehnsucht;
Jeder Klick enthüllend à poil.
Mein kardialer Kern treibt nur Leere
in mein limbisches System.
Phantomschmerz resektierter Lust
Und Liebe reimt dies Poem.
Dein Gesicht gleißt thanatopraktisch;
Dein Lächeln gleicht geifernder Gischt;
Bin unlibidinös, misogyn, unterküsst;
Die episodische Kerze erlischt…
© André Krajewski